limin.alea bezeichnet für mich einen Arbeitsraum ‒ zwischen dem Tun des Pianisten und dem des Komponisten. In einem Raum, der sich fühlbar auf beide Felder bezieht, aber nicht eindeutig lokalisierbar ist, entsteht etwas Drittes: offene Formen, in denen sich Denken, Hören und Improvisieren überlagern.
Mich interessiert der Moment, in dem Klang und Idee gleichberechtigt nebeneinanderentstehen ‒ tastend, suchend, oft fragmentarisch. Bruch und Kontingenz sind hier keine Störung, sondern Prinzip: Musik als Palimpsest, als Prozess, der sich selbst befragt.
limin.alea ist nicht nur ein Studio- oder Denkraum, sondern auch ein öffentlicher. Auf der Bühne wird daraus ein Format zwischen Konzert, Essay und Performance ‒ ein offenes Feld, das jedes Mal neu Gestalt annimmt. Auch das Publikum ist Teil dieses Prozesses: als Resonanzraum, als Mit-Hörer, als Zeuge einer Suche, die Grenzen auslotet, aber nichtfestlegt.
limin.alea ist so verstanden eine Haltung: Ein Raum für Zwischenzustände, Übergänge, Fragmente. Eine Praxis des Übergangs ‒ zwischen Instrument und Elektronik, Sprache und Klang, Planung und Zufall.
https://soundcloud.com/user-579217021/grand-piano-2
https://soundcloud.com/user-579217021/olive-tree-lute
https://soundcloud.com/user-579217021/breathe-flute-1
https://soundcloud.com/user-579217021/tal-4
https://soundcloud.com/user-579217021/llb